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Dienstag
02
April
2024

130 Jahre Kneipp

 

Gregor Heinrichs



Der Essener Kneipp-Verein kann in diesem Jahr auf eine wechselvolle 130jährige
Vereinsgeschichte zurückblicken. Er ist damit der zweitälteste Kneipp-Verein des
Ruhrgebietes. Nur der Dortmunder ist ein Jahr älter. In vielen Städten gibt es Kneipp-
Vereine, die sich alle in Dankbarkeit auf Pfarrer Sebastian Kneipp (*1821 und +1897)
berufen. Er lebte also im 19. Jahrhundert, im Jahrhundert der Industrialisierung, das
zugleich auch ein Jahrhundert der „Sozialen Frage“ war. Gegen industriell erzeugte
Waren konnten einfache Handwerksbetriebe nicht mithalten. Arbeiter und
Wandergesellen wurden oft ausgebeutet. Viele Leute verarmten. Das traf auch auf
Sebastian Kneipp zu. Er stammte aus einer verarmten Weberfamilie. Nach seiner
Volksschulzeit verdiente er sich Geld als Knecht beim Bauern. Im Alter von 23
Jahren konnte er schließlich aufs Gymnasium, wo ihm mit Nachhilfe in Latein durch
einen entfernt verwandten katholischen Kaplan und mit Naturkunde durch einen
evangelischen Dorfpfarrer in nur drei Jahren das Abitur gelang. Er begann sein
ersehntes Theologie-Studium und erkrankte an Lungentuberkulose. Arzt und
Medikamente konnte er, wie andere arme Leute auch, nicht bezahlen. Durch ein
altes Buch über die Heilkraft des Wassers angeregt, lief er täglich zur nahen Donau,
tauchte dort kurz ins kalte Wasser, rannte dann wieder in seine Studentenbude, legte
sich dort, ohne sich abzutrocknen ins warme Bett und wurde schließlich wieder
gesund. Dadurch fühlte Kneipp sich berufen, seine gemachten Erfahrungen
weiterzugeben, um auch anderen armen Menschen beizustehen, die ohne Geld
keine gesundheitliche Perspektive hatten. Später, als Sebastian Kneipp nach
Wörishofen versetzt war, baute er seine Erfahrungen mit der Heilkraft des Wassers
mit Bädern, Wickeln und Güssen weiter aus. Am bekanntesten sind davon das
kreislaufregulierende, beruhigende Wassertreten im Storchengang sowie das
anregend erfrischende kalte Armbad. Kneipp schuf sogar ein ganzheitliches
Gesundheitskonzept, das er auf fünf Säulen stellte. Hier die fünf Säulen mit einem
der entsprechenden Kneipp-Zitate:
-Bewegung (in vielfältiger Weise) „Der beste Weg zur Gesundheit ist der Fußweg“.
-Ernährung (regional, natürlich) „Wer pflanzliche Nahrung bevorzugt, wird große
Vorteile für seine Gesundheit haben“.
-Wasser (Bäder, Güsse, Wickel) „Der Knieguss dient zur Abhärtung, besonders bei
Verstärkung des Wasserstrahls“.
-Heilkräuter (z.B. Tee, Badezusatz, Cremes), „Die Wegwarte wartet wirklich an
jedem Weg auf dich, um dich gesund zu machen“.
-Seelische Balance als innere Mitte (Lebensordnung) „Gesundheit bekommt
man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel“.
Diese fünf Gesundheitsprinzipien waren kostenmäßig erschwinglich und auch in
einer Zeit ohne Krankenkassen armen Leuten zugänglich. Die moderne Medizin hat
die ganzheitliche Sichtweise Kneipps übernommen. In dem Begriff „Psychosomatik“
wird anerkannt, dass seelische Probleme z.B. auch Magenschmerzen verursachen,
also körperliche Folgen haben können. Als Beispiel, wie die Gesundheitsidee
Kneipps konkret in Essen sichtbar wurde, sei die 1999 von dem damaligen
Vorsitzenden des Kneipp-Vereins Essen Dr. med. Dobos gegründete Naturheilklinik
in Essen-Steele genannt, die die traditionelle Medizin mit der Naturheilkunde
versöhnen will. Auch heute noch ist der Kneipp-Verein mit diversen
Gesundheitsangeboten aktiv.
Als im Januar 1894 die Satzung des Essener Kneipp-Vereins ausgearbeitet wurde,
wurde der Verein Anfang Februar offiziell gegründet und zwar im Bergischen Hof
(heute befindet sich auf dem Grundstück ein Teil der Essener Hauptpost).
Nachdem Kneipp von seinem Rombesuch bei Papst Leo XIII zurückgekehrt war,
besuchte er am 4. Oktober des gleichen Jahres Essen, wo er im vollbesetzten
großen Saal des Stadtgartens einen sehr gut besuchten Vortrag hielt. Im Anschluss
daran wurde Kneipp vom Essener Stadtdechanten der Ehrentitel „Wohltäter der
Menschheit“ verliehen.
Im Jahr 2017 wurde in der Gruga bei Kur vor Ort eine Kneipp-Bank mit dem Konterfei
von Sebastian Kneipp aufgestellt.

Freitag
04
August
09:00
2023

Kneippen mit Genuss ab August!

Haben Sie Lust auf Wassertreten und andere Wasseranwendungen? Das Haus St. Immaculata lädt eden Freitag zum "Kneippen mit Genuss" an seinem Wassertretbecken ein. Anschließend gibt es ein kleines Frühstück im Bistro des Hauses. 

Wann: jeden Freitag um 9.00 Uhr
Wo: Haus Maria St. Immaculata, Kettelerstr. 33, 45355 Essen (Borbeck) 

Eie Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erwünscht, aber kein Muss:
Tel.: 0201 36492-0
E-Mail: hsmi.anmeldung@ng-se.de

Donnerstag
06
Juli
14:00
2023

Fahrradtour

15 km quer durch Essen

Unsere Radtour vom 06.07. führte uns über die Gruga Trasse bis Essen-Steele-Ost und von dort über die ehemalige Kohlebahn der Zeche Eintracht weiter bis zum Eiberger Café. Dort konnten wir im Außenbereich bei Kaffee und Kuchen unseren Durst löschen bzw. die verbrauchten Kalorien, wieder auffüllen. Sehr interessant fanden wir, dass es sich bei dem Gebäude des Eiberger Cafés um eine ehemalige Kirche handelt, die vom Franz-Sales-Haus erfolgreich zu einem Behindertenwohnhaus umgebaut wurde. Bei der Rückfahrt hielten wir am Friedensbildstock an, dort bekamen wir einige Informationen mit geschichtlichem Hintergrund.

Die Fahrt ging dann weiter den steilen Eibergschen Berg hinunter nach Dahlhausen, am Eisenbahnmuseum vorbei, dann an der Ruhr entlang bis zur Ruhrbrücke in Essen-Steele, von wo es über die Gruga Trasse wieder heimwärts ging.

 

Donnerstag
01
Juni
2023

Fahrradtour

In diesem Jahr starteten wir unsere sommerlichen Radtouren mit einer Fahrt nach Mülheim.

Entlang der Grugatrasse fuhren wir bis zum Ringlokschuppen. Auf der Rückfahrt besuchten wir das MÜGA-Gelände, schauten uns die Camera Obscura (die größte begehbare Kamera der Welt) an, und besuchten anschließend Schloss Broich. Gut gelaunt radelten wir zu unserem Ausgangspunkt zurück.